SFBW
Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (AöR)
Wilhelmsplatz 11
D-70182 Stuttgart
Die SWEG hat in Heidenheim das erste Fahrzeug für das Netz 12 präsentiert / Betriebsstart ist am 9. Juni 2019
- 1. April 2019 -
Von Sonntag, 9. Juni 2019, an fährt die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) die Fahrgäste von Ulm über Heidenheim nach Aalen beziehungsweise von Ulm nach Munderkingen. Auftraggeber für den regionalen Zugverkehr im sogenannten Netz 12 („Ulmer Stern“) sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. Die SWEG wird moderne Dieseltriebwagen des Typs Lint 54 des Herstellers Alstom einsetzen. Am Montag, 1. April 2019, wurde geladenen Gästen und Medienvertretern im Heidenheimer Hauptbahnhof das erste neu ausgelieferte Fahrzeug vorgestellt und auf den Namen „Heidenheim“ getauft.
Verkehrsminister Hermann: „Wettbewerb hat Vorteile für alle“
„Mit den neuen, modernen Fahrzeugen und einem besseren Fahrplan machen wir den Schienenverkehr attraktiver“, sagt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann. Die SWEG habe sich im Wettbewerb durchgesetzt und für den Betrieb des „Ulmer Sterns“ das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Wettbewerb sowohl günstigere Preise für das Land als auch Verbesserungen für die Fahrgäste ermöglicht“, so der Minister. Für die SWEG ist die Inbetriebnahme des Netzes 12 Freude und Verpflichtung zugleich. „Wir bereiten diese mit allen Beteiligten in enger Abstimmung vor, um sofort einen erfolgreichen Start im Juni zu gewährleisten“, sagt SWEG-Vorstandsvorsitzender Johannes Müller. Das Verkehrsunternehmen hat in Heidenheim eine neue Dienststelle eröffnet. „Wir werden wie in unseren anderen Verkehrsgebieten ein verlässlicher, kompetenter und kundenorientierter Partner sein“, versichert auch Tobias Harms, Technischer Vorstand der SWEG.
Moderne Fahrzeuge: Lint 54 von Alstom
Die Lint 54-Dieseltriebwagen kommen erstmals in Baden-Württemberg zum Einsatz. Die verbrauchsarmen Fahrzeuge erreichen bei hoher Beschleunigung eine maximale Betriebsgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde. Die zweiteiligen Züge haben eine Sitzplatzkapazität für insgesamt 150 Fahrgäste und zeichnen sich durch eine komfortable, großzügige Sitzanordnung aus. Die Züge sind alle mit WLAN, einem Fahrgastinformationssystem mit Monitoren für statische und dynamische Informationen sowie Videoüberwachung zur Gewährleistung einer hohen Fahrgastsicherheit ausgestattet. Die Fahrgäste können sich außerdem über Klimaanlagen, Steckdosen, größere Räume für Gepäck und großzügige Mehrzweckbereiche zur Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwagen und Rollstuhlfahrern freuen. Da der Lint 54 eine Einstiegshöhe von 55 Zentimetern hat, wird an den meisten Stationen der Brenz- und Donautalbahn erstmals ein barrierefreier Einstieg möglich.
Fahrplan sieht mehr Züge vor
Grundsätzlich wird im Netz 12 das bisherige Angebot weitergefahren. Darüber hinaus werden die Fahrleistungen von Juni 2019 an im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft um rund 16 Prozent auf rund 1,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Zusätzliche Züge gibt es an Wochenenden, morgens und insbesondere in den Abendstunden. So wird es ab Ulm stündlich Züge bis 22.14 Uhr nach Aalen geben und ab Aalen stündlich Züge bis 22.34 Uhr nach Ulm.
Hintergrundinformationen
Über das Netz 12
Das Vergabenetz 12 wird auch als „Ulmer Stern“ bezeichnet. Es umfasst den Regionalexpress (RE) Ulm – Aalen, die Regionalbahn (RB) Ulm – Langnau und die RB Ulm – Munderkingen. Nicht enthalten sind der Interregio-Express (IRE) Ulm – Aalen und der IRE/RE Ulm – Sigmaringen – Donaueschingen, die das Land Baden-Württemberg im Vergabenetz 5 an die Deutsche Bahn vergeben hat.
Über das Unternehmen
Die SWEG ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Lahr/Schwarzwald, das in Baden-Württemberg und teilweise angrenzenden Gebieten Busverkehr im Stadt- und Überlandverkehr sowie Schienengüter- und Schienenpersonennahverkehr betreibt. Im Jahr 2018 ist die Verschmelzung der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) mit Sitz in Hechingen zur Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG vollzogen worden. Bei der SWEG arbeiten mehr als 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Aufgabenträger der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen stellen gemeinsam mit der DB Regio und Siemens das neue Außendesign des künftigen S-Bahn-Fahrzeuges vom Typ Mireo vor
(Stuttgart/Kaiserslautern/Mannheim, 25. September 2018) In der S-Bahn-Werkstatt Ludwigshafen haben die für das Angebot im Schienenpersonennahverkehr verantwortlichen Aufgabenträger der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz (Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd) und Hessen (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) sowie die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) das neue Außendesign des künftigen S-Bahn-Fahrzeuges vom Typ Mireo für das erweiterte S-Bahn-Netz Los 2 vorgestellt.
Mit dem vollkommen neuen Design wollen die Aufgabenträger mit dem Betreiber DB Regio ein Ausrufezeichen für den gemeinsamen Aufbruch in die deutliche Erweiterung des S-Bahn-Netzes setzen. Mit den Fahrzeugen werden im neuen S-Bahn-Bereich Maßstäbe gesetzt: Kostenloses WLAN für die Reisenden, mehr und aktuelle Reisendeninformationen, die bessere Beschleunigung und nicht zuletzt eine moderne und bequeme Sitzlandschaft sollen für neuen Komfort sorgen.
Das Außendesign selbst integriert die bestehenden Designelemente der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die gelben Türen auf dunklem Hintergrund markieren deutlich die Einstiegsbereiche. Das fahrzeughohe S-Bahn-Symbol kennzeichnet die Züge als Teil des erfolgreichen Nahverkehrssystems „S-Bahn Rhein-Neckar“ links und rechts des Rheins. Erleichtert wurde das neue Design durch die von Siemens entwickelte moderne Kopfform des Triebzuges mit seiner aerodynamischen Grundstruktur. Es wurde im Auftrag der drei Aufgabenträger von den Berliner Designern der büro+staubach gmbh entwickelt.
Die 57 dreiteiligen Züge vom Typ Mireo für das Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar werden bei Siemens in Krefeld gebaut. Gemäß dem neuen Verkehrsvertrag mit DB Regio Mitte werden die Neufahrzeuge ab Fahrplanwechsel im Dezember 2020 in Baden-Württemberg sowie Südhessen auf diesen Strecken zum Einsatz kommen:
- (Mannheim -) Heidelberg – Meckesheim - Eppigen/Aglasterhausen/
Bad Rappenau (S5)
- Mannheim – Schwetzingen - Graben-Neudorf – Karlsruhe (S8)
- Groß-Rohrheim – Biblis - Mannheim (westliche Riedbahn) und Mannheim -Mannheim-Waldhof (östliche Riedbahn) (S9)
- Mannheim– Karlsruhe – Rastatt – Forbach (Schwarzwald) – Baiersbronn
(Murgtäler Radexpress)
Ab Dezember 2021 werden sie auch auf der S 6 von Mannheim nach Mainz fahren. Sie lösen auf diesen Strecken die heute eingesetzten Fahrzeuge ab.
Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (AöR) finanziert die Fahrzeuge und verpachtet diese für die Dauer des Verkehrsvertrages an DB Regio Mitte. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 14 Jahre.
Die neuen, 70 Meter langen S-Bahn-Triebwagen bieten 200 Sitzplätze, 26 Fahrradstellplätze und sind gemäß den Vorgaben der Ausschreibung für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. An Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 cm bieten sie einen stufenlosen Ein- und Ausstieg. Die fahrzeugintegrierte Spaltüberbrückung zwischen Bahnsteig und Fahrzeug erleichtert mobilitätseingeschränkten Menschen zudem den Zustieg und ermöglicht zum Beispiel Rollstuhlfahrern die Nutzung dieser Züge ohne fremde Hilfe. Echtzeitinformationen auch für Umsteigeverbindungen auf Monitoren in den Fahrgasträumen sowie Anlagen zur Videoüberwachung im Fahrgastraum ergänzen die moderne Innenausstattung.
Das Innendesign der neuen Triebwagen befindet sich noch in der Ausgestaltung und wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt.
Quelle: DB AG